Benefizkonzert der Aktion Arbeit
Ein Abend voll rauschhafter Sinfonik mit dem Landesjugendorchester Saarland – große Orchesterliteratur interpretiert von den besten Nachwuchstalenten des Saarlandes, angeführt von Wouter Padberg (Trier) am Pult.
Das Programm des Abends:
B. Smetana: Vyšehrad
P. I. Tschaikowski: Sinfonie Nr. 4, f-Moll, op. 36
LJO Saar
Dirigent: Wouter Padberg
„Vyšehrad“ ist die erste der sechs symphonischen Dichtungen aus dem Zyklus „Mein Vaterland“ von Bedřich Smetana. Sie eröffnet auch das Konzertprogramm. Smetana schreibt zu dem Stück: „Die Harfen der Seher beginnen; der Gesang der Seher über das Geschehen auf dem Vyšehrad, über Ruhm, Glanz, Ritterturniere, Kämpfe, bis zum endgültigen Verfall und die Ruinen. Die Komposition endet in elegischem Ton…“
Tschaikowskis vierte Sinfonie nimmt den zweiten Teil des Konzerts in Anspruch. Sie entstand in Tschaikowskis “Katastrophenjahr” 1877. Um seiner Existenz einen bürgerlichen Rahmen zu geben, heiratete der homosexuell veranlagte Tschaikowski Antonina Milkakowa. Schon nach 2 Wochen flüchtete Tschaikowski und wollte sich ertränken. In seiner vierten Sinfonie verarbeitet er die Katastrophe. Er schreibt selbst zu der Sinfonie: "Die Einleitung enthält die Keimzelle der ganzen Sinfonie. [...] Es ist das Schicksal, jene verhängnisvolle Macht, die [...] wie ein Damoklesschwert über unserem Kopf hängt und unsere Seele immerfort vergiftet." Allein viermal hört man das wogende "Schicksalsthema" im ersten Satz und einmal am Schluss des Finales. Nur die beiden mittleren Sätze – ein liedhaftes Andante und eine Pizzicato-Studie mit Volksfest-Einlage – bleiben vom tönenden "Damoklesschwert" verschont.
DAS LANDES-JUGEND-SYMPHONIE-ORCHESTER SAAR
Das Landes-Jugend-Symphonie-Orchester Saar (LJO) ist als Projekt des Landesmusikrates Saar seit über 40 Jahren eine wichtige Fördermaßnahme im Saarland. Seit seiner Gründung im Jahr 1982 dient das LJO vor allem der Förderung des musikalischen Nachwuchses, indem es begabte Jugendliche an das Orchesterspiel heranführt und die Teilnehmer entsprechend ihrer musikalischen Fertigkeiten und Fähigkeiten weiterbildet. Zu den beiden mehrwöchigen Arbeits- und Konzertphasen im Jahr –in der Regel in den Oster- und Herbstferien – werden junge Instrumentalisten im Alter von 14 bis etwa 20 Jahren eingeladen, die sich zuvor in einem Probespiel qualifiziert haben. In den Registerproben erhalten sie Anleitung von erfahrenen Orchestermusikern, bevor das ganze Ensemble für eine Woche zu einer Probenphase zusammenkommt.
Hier stehen nicht nur die Proben im Vordergrund, sondern auch das Miteinander und das Erweitern des Horizontes auf musikalischer Ebene. Musiker werden zu Dirigenten, Dirigenten zu Entertainern, Fremde zu Freunden. Immer häufiger wird das LJO für Konzerte angefragt, so dass sich das junge Orchester auch über die Arbeitsphasen hinaus im öffentlichen Musikleben präsentiert. Hierzu zählen unter anderem die in den vergangenen Jahren schon traditionell stattfindenden Neujahrskonzerte. Die Konzerte im Saarland dienen auch dazu, der klassischen Musik ein neues Publikum zu erschließen.
Das Benefizkonzert findet um 17:00 Uhr bei freier Platzwahl in der Liebfrauenkirche in Trier statt. Es wird kein Eintritt erhoben, eine angemessene Spende für den Solidaritätsfonds der Aktion Arbeit ist aber gerne willkommen.